MEINE KATZE LECKT IHRE DECKE AB: WAS BEDEUTET DAS?

Wenn ich mit meinem Stubentiger auf dem Sofa liege, beobachte ich manchmal ein merkwürdiges Verhalten: Meine Katze leckt ihre Decke ab, als wäre sie furchtbar schmutzig. Abends im Bett putzt sie stundenlang mein Kopfkissen, bevor sie sich darauf breit macht und einschläft. Warum lecken Katzen ihren Schlafplatz ab und was löst dieses Verhalten aus? Dem gehen wir heute auf den Grund.

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Warum leckt meine Katze ihre Decke ab?

Ob Katzenkörbchen, Sofa oder Bettbezug – meine Katze leckt die Decke ab, als gäbe es kein Morgen mehr. Wie ich in vielen Foren lesen konnte, kennen auch andere Katzenbesitzer:innen dieses Phänomen. Zu allererst sollten wir festhalten, dass sich die potentiellen gesundheitlichen Bedenken in Grenzen halten, da die Miezen schlimmstenfalls Krümel oder Fusseln verschlucken könnten, die sie mit den Haarballen sowieso wieder ausscheiden. Anders verhält es sich, wenn die Katze an Plastik leckt, doch bei Stoff besteht generell keine Bedrohung. Trotzdem solltest du die Gründe für ihr Verhalten herausfinden und gegebenenfalls eine Tierarztpraxis aufsuchen, denn normal ist es nicht.

Good Leck!

Dass deine Katze an der Decke leckt, kann ein völlig harmloser Ausdruck von Wohlbefinden, Glück oder Freude sein – insbesondere, wenn sie dabei schnurrt. Hat dein Liebling es sich gemütlich gemacht, entspannt ihn das Putzen der Decke, sodass er sich geborgen und sicher fühlt. Auch wenn die Decke danach etwas müffelt und klitschnass ist, verbieten solltest du diese Geste deiner Mieze nicht.

Flecken weglecken

Kommt es nur selten vor, dass deine Katze die Decke ableckt oder putzt sie immer nur das selbe Kissen, könnte es sein, dass sie leckere Gerüche oder Lebensmittel riecht, die du zuvor darauf verschüttet hast. Das ist besonders wahrscheinlich, wenn das Verhalten plötzlich aus heiterem Himmel eintritt, so das Magazin Krostrade. Hast du die Decke gewaschen und den Geruch entfernt, doch die Mieze hört nicht auf, daran zu lecken, solltest du weiterlesen.

Mama-Ersatz

Ist die Katze als Kitten zu früh von ihrer Mutter getrennt worden, ist es möglich, dass sie eine orale Fixierung auf andere Gegenstände entwickelt hat. Das passiert, wenn sich die Mutterkatze während der oralen Prägephase nicht um ihre Jungen gekümmert hat. Der Milchtritt und eben auch das Lecken haben sich quasi von der Mutter auf die Decke verlagert, da sich die Mieze an ihrem Schlafplatz ebenso geborgen fühlt.

Zwanghaftes Verhalten

Auch bei Katzen treten Angst- und Verhaltensstörungen auf. Dies tritt häufig auf, nachdem die Katze umgezogen ist oder sich an ein neues Zuhause gewöhnen musste. Möglicherweise leckt deine Katze an der Decke, weil sie ängstlich ist und durch das dauerhafte Lecken Stress abbaut. Um sich besser zu fühlen, putzt und pflegt sie ihren Schlafplatz akribisch, denn das ist der Ort, an dem sie sich sicher und geschützt fühlt.

Putzen oder Pica-Syndrom?

Das Pica-Syndrom ist eine recht unbekannte Erkrankung, bei der Katzen den Drang verspüren, Gegenstände zu fressen, die eigentlich nicht für den Verzehr geeignet sind. Dazu gehören beispielsweise auch Stoffe oder Kleidungsstücke. Grund dafür könnte eine mangelhafte Ernährung oder psychische Belastungen sein. Wenn du merkst, dass deine Katze nicht nur an der Decke leckt, sondern diese auch anknabbert, ist es ratsam, eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

Wie verhindere ich, dass meine Katze die Decke ableckt?

Ein Tierarztbesuch ist in jedem Fall ratsam, um der Ursache auf den Grund zu gehen und eventuelle gesundheitliche Probleme auszuschließen. Stelle zudem interessante Spielsachen bereit und lege regelmäßige Spielstunden mit deinem Liebling ein, um ihn zu beschäftigen und auszupowern. Damit sich deine Katze entspannt und sicher fühlt, führe regelmäßige Fütterungszeiten ein und halte dich an diesen Zeitplan. So gewöhnt sich deine Mieze schnell an neue Lebensumstände und ist weniger gestresst.

Durch positive Verstärkung kannst du deiner Katze abtrainieren, an der Decke zu lecken. Bei unerwünschtem Verhalten gilt es, die Mieze nicht zu bestrafen. Belohne sie stattdessen, wenn sie etwas richtig gemacht hat und zeige ihr Liebe und Zuneigung. Diese Aufmerksamkeit wird sich dein cleverer Stubentiger sicher merken!

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